Auf ein Gespräch mit: Britta Lüger, Equity-Partnerin für den Bereich Umsatzsteuer

RAin Britta Lüger, LL.M., ist seit 2015 bei der AWB tätig und berät überwiegend Unternehmen an der Schnittstelle des Umsatzsteuer- und Zollrechts. Die Expertin für Umsatzsteuerrecht und das Recht des internationalen Wirtschaftsverkehrs (Incoterms®) ist darüber hinaus Dozentin an der AWA AUSSENWIRTSCHAFTS-AKADEMIE und der DIE STEUERAKADEMIE.de. Als Rechtsanwältin vertritt Britta Lüger die AWB-Mandanten in umsatzsteuerrechtlichen Finanzstreitsachen bis vor dem Bundesfinanzhof.

Im Rahmen der AWB-Neuaufstellung wird sie ab 01. April 2023 als Equity-Partnerin gemeinsam mit Frau Dr. Harksen das Umsatzsteuerteam anleiten. In unserer Interviewreihe „Auf ein Gespräch“ erzählen uns die neuen Equity-Partner von ihren anstehenden Plänen und dem persönlichen Werdegang bei der AWB.

Frau Lüger, Sie waren bei zwei Big Four-Gesellschaften tätig, bevor Sie zur AWB kamen. Was hat Sie an der AWB überzeugt?

Bei einer Beratungsboutique tätig zu sein, bringt viele Vorteile mit sich. Wir arbeiten hier teamübergreifend interdisziplinär zusammen. Im Fokus steht immer die bestmögliche Beratung für den Mandanten, der „aus einer Hand“ die zoll-, verbrauchsteuer-, umsatzsteuer- sowie exportkontrollrechtliche Beratung in Anspruch nehmen kann. Meine Motivation in Bezug auf den Wechsel aus der „Big Four-Welt“ zur AWB war die ganzheitliche Beratung des Mandanten, quasi von der USt-Deklaration, z.B. der grenzüberschreitenden Lieferungen in der USt-Voranmeldung, über die USt-Sonderprüfung bis hin zur Vertretung des Mandanten vor der höchsten Gerichtsinstanz der Finanzgerichtsbarkeit in Deutschland auf dem Gebiet des Steuer- und Zollrechts, dem Bundesfinanzhof. Diese Arbeitsweise ist ein entscheidender Unterschied zur Arbeit bei den Big Four-Gesellschaften: Dort ist die Herangehensweise eher von der Trennung der Zuständigkeiten bzw. den Verantwortungsbereichen in den jeweiligen Service Lines und Kostenstellungen geprägt.

Haben Sie dafür ein praktisches Beispiel?

Sehr gerne: Mein Beratungsschwerpunkt bei der AWB liegt insbesondere in dem Bereich des grenzüberschreitenden Warenverkehrs. Neben dem Beratungsgebiet der Umsatzsteuer ist in vielen Fällen ebenfalls die zollrechtliche Würdigung des Sachverhaltes notwendig. Aufgrund der interdisziplinären Zusammenarbeit werden die unterschiedlichen Teams frühestmöglich eingebunden und ggfs. auch Mandantentermine gemeinsam wahrgenommen, was sich wiederum sehr positiv auf die Ressourcen des Mandanten auswirkt. Zudem hat jeder Berater bei der AWB direkten Kontakt zum Mandanten und kann sich somit als Beraterpersönlichkeit einen Namen machen. Dies unterscheidet die Arbeit bei der AWB ebenfalls von den Big Four-Gesellschaften, wo oftmals nur der mandatsverantwortliche Partner Mandantentermine wahrnimmt. Die Kommunikation mit den Mitarbeitern erfolgt zudem auf Augenhöhe und ist nicht von Titeln bzw. Karrierestufen geprägt. Bei uns steht der „Berater“ im Fokus. Wir haben uns gezielt gegen die Rankings der Karrierestufen wie beispielsweise Senior Consultant, Manager, Senior Manager etc. entschieden.

Dieser weite Beratungsansatz und das familiäre Miteinander macht die Arbeit in der Beratungsboutique AWB für mich einzigartig und besonders.

Sie sind eine der wenigen Frauen in der Führungsebene bei der AWB; bringt das eine besondere Verantwortung mit sich?

Als Frau im Führungsteam eines Unternehmens mitzuwirken, ist heute schon viel selbstverständlicher als noch vor vielen Jahren. Wir sind uns bei der AWB allerdings einig, dass es mehr Frauen braucht, die sich für die Bereiche Zoll-, Exportkontroll-und Umsatzsteuerrecht begeistern und die bei uns einsteigen möchten. Ich wünsche mir, dass ich in meiner Rolle als Equity-Partnerin andere Frauen dazu motivieren kann, berufliche Chancen zu ergreifen und sich zu trauen, diesen Berufsweg zu gehen. Zudem ist Familie und Beruf bei der AWB aufgrund flexibler Arbeitsmodelle und die Möglichkeit des Homeoffices miteinander vereinbar.

Ist das ein Ziel, das Sie in der Rolle als Equity-Partner intensivieren möchten?

Das Thema Nachwuchsförderung wird auch weiterhin ein großer Fokus unserer Arbeit bei der AWB sein. Wir haben derzeit ein junges Team mit hochspezialisierten Beratern aus unterschiedlichen Berufszweigen. Neben ehemaligen Finanz- und Zollbeamten ist auch der Quereinstieg beispielsweise aus der Wirtschaft willkommen, zumal wir mit der AWA Außenwirtschafts-Akademie eine unmittelbare Aus- und Fortbildung gewährleisten können.

Haben Sie schon konkrete Vorstellungen, was Sie im Tagesgeschäft der AWB weiter vorantreiben möchten?

Im Tagesgeschäft wird es für mich weiterhin darum gehen, unsere beruflichen Kontakte im Ausland zu pflegen und auszubauen. Ein großer Teil unserer Mandanten im Bereich Umsatzsteuer agiert global und ist auf einen internationalen Beratungsschwerpunkt angewiesen. Wir arbeiten hier stets eng mit unseren Netzwerkkollegen zusammen, die, ähnlich wie die AWB, in hochspezialisierten Beratungsboutiquen agieren. In Bezug auf die Umsatzsteuer beraten wir – neben der nationalen Umsatzsteuer – entsprechend auch im Bereich der europäischen und der internationalen Umsatzsteuer.

Was machen Sie neben der Arbeit in Ihrer Freizeit?

Zu meinen Beschäftigungen in der Freizeit gehören definitiv Sport und Reisen. Ich liebe es, nach einem stressigen Büroalltag in der Natur wieder Kraft zu tanken und unternehme gerne größere Radtouren. Daneben lerne ich gerne fremde Kulturen auf Fernreisen kennen. Das Reisen hat mir während der Corona-Pandemie besonders gefehlt. Umso mehr freue ich mich, dass dies inzwischen wieder ohne Einschränkungen möglich ist. Zudem sind innerhalb der „AWB-Familie“ echte Freundschaften entstanden, so dass beispielsweise auch gemeinsame Stadionbesuche oder Abende in der Münsteraner Altstadt stattfinden.

Vielen Dank, liebe Frau Lüger, für das angenehme Gespräch.

Ich danke auch Ihnen herzlich für das freundliche Gespräch.